Mittwoch, 21. November 2018

Sightseeing in Mandalay (Nachmittag)

Nachdem der gestrige Vormittag schon mit einem vollen Programm aufwartete (siehe hier), war es am Nachmittag nicht anders.

Wir besichtigten das Shwe-Inn-Bin-Kloster, das Golden Palace Kloster, die Kuthodaw-Pagode, die Sandamuni-Pagode und danach fuhren wir zum Sonnenuntergang auf den Mandalay Hill hinauf, wo wir uns auch die Su Taung Pyae Pagode anschauten.

Im Folgenden möchte ich ein paar Eindrücke mit euch teilen.

Das Shwe-Inn-Bin Kloster wurde 1895 von einem chinesischen Jade-Händler erbaut, der eine burmesische Prinzessin geheiratet hatte. Erstaunlich, dass es all die Jahre so gut überstanden hat, aber Teakholz ist ja bekanntermaßen äußerst haltbar.

Das Kloster steht auf Teakholz-Stelzen und ist reich mit Teakholz-Schnitzereien verziert. Lediglich die Treppen, die auf die Plattform führen, auf der die Pagode errichtet ist, bestehen aus Stein. Die Haupthalle besitzt ein dreistufiges Pagodendach und der Pavillon hat sogar ein fünfstufiges Pagodendach, das von einem Hti gekrönt wird. (Hti ist der Name des "Schirms", der als Verzierung am obersten Ende einer burmesischen Stupa oder eines Chedis angebracht ist.)




Wir besuchten das Kloster kurz vor dem Tazaungmon-Fest, ein Lichterfest, das am Vollmondtag im November stattfindet und das Ende der sommerlichen Regenzeit und den Beginn der kalten Jahreszeit anzeigt. An diesem Festtag zeigen sich die burmesischen Buddhisten besonders spendierfreudig, überall werden Almosen für die Klöster gesammelt. Die Spenden sind kleine und große Geldbeträge, aber auch alltägliche Haushaltsgegenstände und Mönchsroben. Wir sahen unterwegs sogar ein Auto, das als Spende für ein Kloster mit Schleifen und Girlanden geschmückt war.

Die Vorbereitungen zum Fest, das in diesem Jahr am 23. November stattfinden sollte, waren in vollem Gang! Leider haben wir aber die Feierlichkeiten verpasst, denn an diesem Tag waren wir schon in Bagan.


Traditionsgemäß werden in der Vollmondnacht in den Pagoden und Klöstern 9.999 Kerzen angezündet und Buddha dargebracht. Vielerorts lässt man auch Himmelslaternen steigen, sodass auch der nächtliche Himmel zu einem Meer von kleinen Flammen wird. Oft gibt es auch Feuerwerk und immer gibt es auf den Vorplätzen der Pagoden und Klöster eine Art Jahrmarkt mit Verkaufsständen, Tanzdarbietungen und Marionettenspielern.




Bevor es zum Golden Palace Kloster, auch Shwe-Nandaw-Kyaung genannt, weiterging, mussten wir uns erst einmal die Füße reinigen. Unser Fahrer Som Yu hielt dafür extra Feuchttücher bereit 😊 Da man die heiligen Stätten ja nur barfuß betreten darf, hatten wir alle während unserer Myanmar-Rundreise ständig wirklich sehr schmutzige Füße ....

Das Golden Palace Kloster war ursprünglich ein Teil des Königspalastes in der früheren Hauptstadt Amarapura. 1857 wurde der gesamte Palast im Rahmen der Verlegung der Hauptstadt nach Mandalay verbracht. Bis 1878 bewohnte König Thibaw diese Räume. Nach seinem Tod ließ sein Sohn und Nachfolger, König Mindon, die Gebäude vom Palastgelände entfernen, da der Geist des verstorbenen Königs dort umging, sie wurden als Kloster an anderer Stelle aufgebaut. Deshalb hat dieses Kloster großen historischen Wert, denn der restliche Palast wurde durch japanische Bomben während des 2. Weltkrieges zerstört.



Das Kloster ist fast schon ein Museum! Überall finden sich Holz- und Marmorstatuen, mit erstaunlichen Details versehene Schnitzereien, und es gibt auch eine Sammlung von alten Manuskripten auf Palmblättern bzw. Pergament.



Ganz gespannt war ich schon auf unsere nächste Station, die Kuthodaw-Pagode, die 1868 fertiggestellt wurde. Hier finden sich insgesamt 729 kleine Tempel, in deren Innern eine weiße Marmorplatte steht. Ursprünglich waren diese Marmorplatten mit Goldbuchstaben beschriftet. In diesem "größten Buch der Welt" ist der Pali-Kanon niedergelegt, der über das Leben und die Lehren Buddhas berichtet. Die Buchstaben sind mittlerweile nur noch schwarz, aber die Anlage ist trotzdem nicht weniger eindrucksvoll! Die Inschriften wurden übrigens von der UNESCO in die Liste des Weltdokumentenerbes aufgenommen.




Mitten auf dem Gelände befindet sich auch die bereits 1857 erbaute vergoldete Maha Lawka Marazein-Pagode. Auf dem Weg dorthin wurden Kathrin und ich "Opfer" von zwei überzeugenden Burmesinnen, die uns eine traditionelle Gesichtsbemalung mit Thanaka-Puder anboten, wir konnten nicht widerstehen 😊


 


Ganz in der Nähe der Kuthodaw-Pagode befindet sich die Sandamuni-Pagode, die wir als nächstes besichtigten. König Mindon hat diese Pagode 1874 als Gedenkstätte für vier seiner Söhne errichten lassen, darunter der Kronprinz Kanaung. Die Prinzen waren 1866 während eines Aufstandes, angezettelt von zwei weiteren Söhnen des Königs, ums Leben gekommen.




Mittlerweile war es höchste Zeit, auf den Mandalay Hill zu fahren. Schließlich wollten wir nicht den Sonnenuntergang verpassen, der um 17:22 Uhr stattfinden sollte!

Der Mandalay Hill ist 240 m hoch und die Stadt Mandalay ist nach ihm benannt. Wir erklommen den Hügel allerdings nicht über eine der insgesamt 4 Treppen, schließlich waren wir nicht als Pilger unterwegs. Obwohl diese Treppen in regelmäßigen Abständen für erschöpfte Pilger mit Holzbänken ausgestattet sind, entschieden wir uns auf dem Weg nach oben für die bequemere Methode und nahmen die Rolltreppe.


Das Panorama, das sich uns bot, war grandios.


Da es bis zum Sonnenuntergang noch etwas dauern würde, hatten wir genügend Zeit, uns die Su Taung Pyae Padoge anzuschauen (der Name bedeutet übrigens "die Wunsch-Erfüllungs-Pagode").





Schließlich war es soweit. Sunset auf dem Gipfel des Mandalay Hills. Seht selbst:


Auf dem Weg nach unten nahmen wir den Aufzug und dann fuhren wir zurück ins Hotel.

Auf dem Weg zum Aufzugsturm
Ein schöner, aber auch anstrengender Tag ging zu Ende.

Was wir am nächsten Tag in der Umgebung von Mandalay unternommen haben, könnt ihr hier nachlesen.




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen