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Samstag, 24. November 2018

Allgemeines zu Bagan

Bagan war ab dem Jahr 849 über 400 Jahre lang Sitz des Königs, Hauptstadt von Burmas erstem vereinigten Königreich. Damals war die Stadt 15 mal größer als das damalige London!

Eine Gebirgskette im Westen schützt Bagan vor Regen und Wind, dadurch gilt die Ebene als eines der trockensten Gebiete Myanmars. Sie gleicht einer Steppenlandschaft.

Heute ist der Besuch in Bagan ein MUSS bei jeder Myanmar-Reise, denn es ist berühmt für die Vielzahl seiner Pagoden. Von den ursprünglich mehr als 10.000 (!!!) Pagoden und Tempeln haben immerhin über 2.000 dem Zahn der Zeit standgehalten und diverse Plünderungen und Erdbeben überstanden (das letzte Erdbeben war im August 2016).

Für den Besuch der Archäologischen Zone muss ein Ticket gekauft werden, das drei Tage Gültigkeit besitzt. Der Preis beläuft sich auf 25.000 MMK. Entweder kauft man es bei der Ankunft mit Flugzeug, Bahn oder Boot direkt an einem Stand oder einer Bude, oder man erwirbt es beim Besuch der ersten Pagode. Dieses Ticket sollte man immer bei sich führen.


Um das Pagodenfeld von Bagan liegen drei Ortschaften:

Neu-Bagan liegt ca. 4,5 km südlich vom Pagodenfeld. Hierhin siedelte die Regierung 1990 die Menschen um, die bis dahin inmitten der Pagoden lebten.

Alt-Bagan liegt am nächsten zum Pagodenfeld, ist das eigentliche Zentrum des historischen Tempelareals. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass Unterkunft und Verpflegung hier am teuersten sind. Hier liegt auch der Anleger für Fähren und Touristenboote.

Nyaung U liegt ca. 9 km nordöstlich vom Pagodenfeld. Ganz in der Nähe befinden sich auch der Flughafen und der Bahnhof, was Nyaung U zum "Tor zu Bagan" macht. Hier gibt es Unterkünfte und Restaurants für jedes Budget. Auch wir haben hier gewohnt.

Die drei Ortschaften sind mit einer gut ausgebauten Straße untereinander verbunden und auch entlang der Straße liegen mehrere Pagoden.


Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Pagodenfeld von Bagan zu erkunden:

Neben PKW und Kleinbus als Fortbewegungsmittel sieht man viele Touristen, die mit E-Bikes unterwegs sind. Es gibt sie überall zu mieten (ab 5.000 MMK pro Tag bei einer Person, 8.000 MMK, wenn man einen Sozius mitnimmt).

Auch ganz normale Fahrräder kann man mieten, allerdings kann ich mir vorstellen, dass diese Art der Fortbewegung eine recht schweißtreibende Angelegenheit ist, immerhin ist das Pagodenfeld 36 km2 groß! Morgens und abends ist es zwar recht kühl (um die 10°), aber tagsüber steigen die Temperaturen auf 30° und der Zustand der Straßen und Wege zwischen den Pagoden ist nicht der beste.

Wir hatten über die Rezeption unseres Hotels Pferdekutschen angemietet! Kostenpunkt: 30.000 MMK pro Tag pro Kutsche, die Platz für 2 Personen bietet.


Es wurde eine sehr staubige, ermüdende aber auch spannende und faszinierende Angelegenheit! Mehr darüber hier.

Egal, für welche Fortbewegungsart man sich entscheidet, man sollte auf alle Fälle Trinkwasser dabei haben und auch seine Sonnenbrille nicht vergessen.

Am schönsten ist die Atmosphäre zwischen den Pagoden bei Sonnenaufgang und Sonnenuntergang. Das goldene Licht, das die Sonne zwischen Tempeln und Ruinen zaubert, ist dann fast magisch.

Sonnenuntergang von einem künstlichen Hügel aus
Natürlich ist das Gedränge der Touristen an und auf den Pagoden zu diesen Tageszeiten auch am größten. Das Besteigen vieler Pagoden ist übrigens seit 2016 verboten, bei einigen ist es aber noch möglich. Die wohl bekannteste zum Bestaunen des Sonnenuntergangs und damit auch die überlaufenste ist die Shwesandaw Pagode. Alternativ gibt es die Möglichkeit, für 5 USD einen Aussichtsturm zu besteigen (Nan Myint oder Bagan Tower). Der Turm an sich, der am östlichen Rand des Pagodenfeldes liegt, ist allerdings ein Monstrum.

Wir fuhren zum Sonnenuntergang zu einem künstlichen Hügel, auch von dort aus hatten wir einen atemberaubenden Ausblick und die Menschenmassen waren erträglich.

Zum Sonnenaufgang machten wir eine Ballonfahrt! So cool!!! Aber auch extrem teuer (off season zahlten wir 320 USD). Mehr darüber hier.

Insgesamt waren 20 Ballons in der Luft!
Man sollte aus Respekt beim Besuch der Tempel und Pagoden auf angemessene Kleidung achten. Eigentlich versteht sich das von selbst, aber wir sahen auch Touristen, die in dieser Hinsicht vollkommen ignorant waren. Schultern und Knie müssen bedeckt sein. Die heiligen Stätte darf man nur barfuß betreten. Ich habe in meinem bisherigen Leben noch nie so schmutzige Füße gehabt wie während unserer Myanmar-Rundreise! Aber Wasser, Seife und Wurzelbürste haben abends geholfen, sie wieder sauber zu kriegen.

Bei meinem Posting über unsere Kutschfahrt durch Bagan erwähne ich zwar einige Pagoden namentlich, allerdings bin ich der Meinung, dass man Bagan als Gesamtkunstwerk betrachten sollte. Bei mehr als 2.000 Pagoden in allen Größen und Formen, die teilweise nicht einmal einen Namen sondern nur eine Nummer tragen, verliert man ganz schnell den Überblick. Was beeindruckt ist die Vielzahl und Vielfalt an Tempeln und Ruinen, für mich gab es bei unserem Besuch nicht DIE Pagode, deshalb werdet ihr bei mir auch keine Liste der wichtigsten Pagoden Bagans finden, aber im Netz gibt es genügend davon. Hier geht es zu einer guten und umfassenden Liste der wichtigsten Pagoden in Bagan.

Bagan ist trotz seiner vielen Pagoden und der einmaligen Atmosphäre nicht Weltkulturerbe. Das liegt u.a. daran, dass reiche Burmesen inmitten der alten Tempel neue als Spende errichten ließen, zum Teil auf den Fundamenten der alten. Der Bagan Tower hat natürlich auch seinen Teil dazu beigetragen ... Dennoch ist Bagan eine der wichtigsten historischen und religiösen Stätten in Südostasien.

Edit:
Nachdem wir schon lange zu Hause waren, las ich einen Artikel, dass Bagan im Juli 2019 zum Welterbe erklärt worden ist.





Freitag, 23. November 2018

Mit dem Boot von Mandalay nach Bagan

Gestern verließen wir Mandalay gaaaaanz früh, um das Boot nach Bagan zu besteigen. Die Tickets hatten wir über die Rezeption unseres Hotels besorgt. Pro Person zahlten wir für die Fahrt auf einem Touristenboot 42 USD. Es gibt aber auch Anbieter, gerade im Internet, die mehr verlangen. Während unserer gesamten Rundreise war dies der einzige Betrag, der in Dollar gezahlt werden musste, alle anderen Tickets und Gebühren konnten in der Landeswährung bezahlt werden. Achtung: Nur wirklich einwandfreie Dollar-Scheine, ohne Knick oder Flecken, werden akzeptiert!

Bereits um 5:15 Uhr stiegen wir in ein Taxi, dass uns die kurze Strecke zum Pier brachte. Pünktlich um 06:00 legten wir ab. Vor uns lagen 8 Stunden Fahrt. Vom Boot aus konnten wir dann den Sonnenaufgang beobachten.


Gleich danach wurde uns das Frühstück serviert: ein Sandwich aus 2 Toastscheiben mit Marmelade, ein hartgekochtes Ei, eine Banane und ein kleines Teilchen sowie Kaffee und Tee.
 
Die Zeit auf dem Boot verging schnell. Die ersten zwei Stunden fuhren wir durch eine uns bereits bekannte Gegend: Auf der Bootsfahrt sahen wir die Pagodenlandschaft auf der Sagaing-Hügelkette, auf der wir am Vortag unterwegs gewesen waren, aus einer anderen Perspektive.




Der Ayeyarwady floss träge dahin, hin und wieder bot sich ein interessantes Motiv am Flussufer.



Dann war es Zeit für ein Mittagessen, es gab gebratenen Reis mit Hühnchen und Gemüse sowie eine Flasche Wasser.

Die Fahrt ging weiter. Kurz bevor wir in Bagan ankamen, wurde uns noch Kuchen angeboten, dazu gab es wieder Kaffee oder Tee.

Gegen 16:30 Uhr legten wir in Bagan an. Das war schon etwas abenteuerlich: Nur eine schmale, wackelige Holzplanke führte vom Boot ans Ufer. Immerhin gab es rechts einen Handlauf. Aber ich hätte keinen Rucksack oder Koffer über diesen "Steg" tragen wollen! Danke Chang, dass du diese Aufgabe übernommen hast.

Der Pfeil zeigt auf unsere Anlegestelle.
Nach der Überquerung des "Stegs" ging es ein paar Lehmstufen
aufwärts zu den Taxen.
Der erste Eindruck von Bagan: heiß, trocken, staubig. (Dieser Eindruck sollte sich in den kommenden Tagen bestätigen.)

Kaum waren wir an Land, wurden wir schon von einem Taxifahrer angesprochen. Für 10.000 MMK fuhren wir in unser Hotel in Nyaung U, viel zu teuer für das kurze Wegstück, aber ich hatte halt schlecht verhandelt.

Übrigens waren wir noch keine 100 m gefahren, als wir an einer Art Straßensperre anhalten mussten, um die Gebühr für die Archäologische Zone Bagan zu entrichten. Pro Person betrug sie 25.000 Kyat, das Ticket gilt für einen dreitägigen Aufenthalt.

Im Hotel angekommen ging es erst einmal unter die Dusche und dann machten wir uns auf die Suche nach einem Restaurant. An unserem ersten Abend in Bagan aßen wir übrigens indisch. Und zwar richtig gut! Das Restaurant in einer belebten, weil bei Touristen und Einheimischen beliebten Nebenstraße in der Nähe von unserem Hotel hieß Aroma 2. Etwas hochpreisig, aber sehr zu empfehlen! Auch der Slogan "no good - no pay" sowie die Ansage "no internet, pretend it's 1992, talk to each other" gefielen uns ausgesprochen gut 😉