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Sonntag, 25. November 2018

Sonnenaufgang in Bagan - Ballonfahrt

Soll ich, soll ich nicht? Die Ballonfahrt über Bagan zu buchen, war keine einfache Entscheidung. In der Nebensaison kostet es nämlich pro Person 320 USD für eine - je nach Wetterlage - 30 bis 50minütige Fahrt. Eine Menge Geld! Letztendlich nahm mir Chang die Entscheidung ab: Er zahlte. Die Ballonfahrt sollte ein verfrühtes Geburtstagsgeschenk sein. Und Kathrin ließ sich nicht lange bitten: Sie wollte mit dabei sein.

Die Rezeption unseres Hotels kümmerte sich zwar kurzfristig (am Vorabend), aber erfolgreich um die Reservierung, allerdings mussten wir persönlich in das nahegelegene Büro von Balloons over Bagan, um dort die Fahrt zu zahlen. Mit dem Tuk Tuk waren wir in drei Minuten dort. Die Bezahlung war sogar auch per Kreditkarte möglich, es fielen nicht einmal Gebühren an (üblicherweise 3%).


Gestern ging es um 05:15 Uhr in der Früh los: Kathrin und ich wurden auf die Minute pünktlich mit einem urigen Holzbus abgeholt, während die Männer sich weiterhin ihren Schönheitsschlaf gönnten.


Diese Busse sind Überbleibsel aus dem 2. Weltkrieg. Die Kanadier hatten sie für Truppentransporte genutzt, und da es zu teuer gewesen wäre, sie zurückzubringen, blieben sie einfach vor Ort. Liebevoll restauriert bringen sie nun die Teilnehmer der Ballonfahrten von der ersten Minute an in Stimmung.

Nach ca. 15minütiger Busfahrt erreichten wir noch im Dunkeln ein freies Feld, wo auch die übrigen Anbieter für Ballonfahrten schon mit den Vorbereitungen für den bevorstehenden Start begonnen hatten.

So früh am Morgen ist es noch ziemlich kühl.
Wir bekamen erst einmal Kaffee, Tee und Kekse und konnten dabei zusehen, wie die Ballons angeheizt wurden und sich ein Ballon nach dem anderen langsam aufrichtete.



Ach ja, sogar ein Brautpaar war mit von der Partie!



Nach einem kurzen Briefing durch unseren Piloten Mike ging es los. Wir und die weiteren 14 Passagiere kletterten in den Korb und wir hoben ab.


Es war ein tolles Gefühl! Insgesamt schwebten 20 Ballons an diesem Morgen über dem Pagodenfeld: rote, grüne und gelbe, bzw. Balloons over Bagan, Oriental Ballooning und Golden Eagle.

Und dann ging die Sonne auf.


Diese Aufnahme entstand mit der Bordkamera. Nach der Fahrt bekommt man
einen Internet-Link, und man kann sich die Fotos downloaden.

Die Pagoden und Tempel Bagans aus der Vogelperspektive zu sehen, war wirklich etwas Besonderes!





Wir überflogen auch den künstlichen Hügel, von dem aus wir gestern den Sonnenuntergang beobachtet hatten. Heute winkten wir den Menschen, die den Sonnenaufgang und die Ballons sehen wollten, von oben aus zu.


Nach ca. 40 Minuten Ballonfahrt machten wir uns zum Absteigen bereit. Die Landung war ausgesprochen sanft.



Sobald wir wieder festen Boden unter den Füßen hatten, gab es ein kleines, aber feines Champagner-Frühstück. Und zwar echten Champagner, unter Ballonfahrern hat das Tradition 😋




Anschließend bekamen wir noch ein Zertifikat und eine Baseballmütze als Andenken. Und dann ging es mit dem Bus zurück ins Hotel.

Es war ein wunderbares Erlebnis, eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Danke, Chang, für das tolle Geschenk!

PS: Selbst bei Höhenangst kann man sich eine Ballonfahrt gönnen. Durch die hohe, gut gepolsterte Brüstung des Korbes fühlt man sich sicher. Und im Falle eines Falles kann man sich immer noch auf die Bank im Innern setzen.



Sonnenuntergang in Bagan

Mittlerweile können nur noch wenige Pagoden bestiegen werden, um von dort aus den Sonnenuntergang (oder auch Sonnenaufgang) zu beobachten. Als Alternative bieten sich der Bagan Tower an (eine architektonische Sünde am östlichen Rand des Pagodenfeldes, 5 USD Eintritt) oder ein künstlich aufgeschütteter Hügel mit Blick auf den Dhammayangyi Tempel (kostenlos).

Von einem künstlich aufgeschütteten Hügel aus beobachten wir den
Sonnenuntergang. Der Dhammayangyi Tempel mit seiner abgerundeten
Spitze hat eine unverkennbare Silhoutte.
Unsere Kutscher brachten uns zu dem besagten Hügel und auf dem Weg dorthin erlebten wir doch tatsächlich einen Verkehrsstau!


Alle wollen den Sonnenuntergang sehen.
Trotzdem: Das Gedränge war erträglich.
Zuviele Fahrzeuge (Kutschen, Autos, E-Bikes, Minibusse, große Busse) waren auf der schmalen dust road unterwegs und alle wollten vor dem Sonnenuntergang zum Aussichtspunkt. Wir kamen rechtzeitig an und sicherten uns einen guten Platz.

Sogar von meiner Thanaka-Schminke war am Abend noch etwas übrig.


Das Licht ist magisch, mystisch, über der Landschaft liegt ein Zauber.
Bereits um 17:30 Uhr war das grandiose Schauspiel zu Ende. Zeit für den Heimweg ...

Unsere Kutschfahrt war lange gewesen, sehr staubig, mitunter fast zu wackelig, aber wirklich schön! Wir hatten beileibe nicht alles gesehen, was Bagan zu bieten hat, sogar einige der wichtigsten Pagoden und Tempel hatten wir ausgelassen, aber es war mehr als genug für einen Tag.

Alles in allem hat uns Bagan aufgrund der Vielzahl und Vielfalt von Tempeln und Pagoden beeindruckt. Bagans Reiz und Charme liegen in der "geballten Ladung" der über 2000 Stätten auf engstem Raum. Um jeder Ruine, jedem Tempel und jeder Pagode gerecht zu werden, braucht man viel Zeit - oder man muss öfter wiederkommen. 😊





Samstag, 24. November 2018

Allgemeines zu Bagan

Bagan war ab dem Jahr 849 über 400 Jahre lang Sitz des Königs, Hauptstadt von Burmas erstem vereinigten Königreich. Damals war die Stadt 15 mal größer als das damalige London!

Eine Gebirgskette im Westen schützt Bagan vor Regen und Wind, dadurch gilt die Ebene als eines der trockensten Gebiete Myanmars. Sie gleicht einer Steppenlandschaft.

Heute ist der Besuch in Bagan ein MUSS bei jeder Myanmar-Reise, denn es ist berühmt für die Vielzahl seiner Pagoden. Von den ursprünglich mehr als 10.000 (!!!) Pagoden und Tempeln haben immerhin über 2.000 dem Zahn der Zeit standgehalten und diverse Plünderungen und Erdbeben überstanden (das letzte Erdbeben war im August 2016).

Für den Besuch der Archäologischen Zone muss ein Ticket gekauft werden, das drei Tage Gültigkeit besitzt. Der Preis beläuft sich auf 25.000 MMK. Entweder kauft man es bei der Ankunft mit Flugzeug, Bahn oder Boot direkt an einem Stand oder einer Bude, oder man erwirbt es beim Besuch der ersten Pagode. Dieses Ticket sollte man immer bei sich führen.


Um das Pagodenfeld von Bagan liegen drei Ortschaften:

Neu-Bagan liegt ca. 4,5 km südlich vom Pagodenfeld. Hierhin siedelte die Regierung 1990 die Menschen um, die bis dahin inmitten der Pagoden lebten.

Alt-Bagan liegt am nächsten zum Pagodenfeld, ist das eigentliche Zentrum des historischen Tempelareals. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass Unterkunft und Verpflegung hier am teuersten sind. Hier liegt auch der Anleger für Fähren und Touristenboote.

Nyaung U liegt ca. 9 km nordöstlich vom Pagodenfeld. Ganz in der Nähe befinden sich auch der Flughafen und der Bahnhof, was Nyaung U zum "Tor zu Bagan" macht. Hier gibt es Unterkünfte und Restaurants für jedes Budget. Auch wir haben hier gewohnt.

Die drei Ortschaften sind mit einer gut ausgebauten Straße untereinander verbunden und auch entlang der Straße liegen mehrere Pagoden.


Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Pagodenfeld von Bagan zu erkunden:

Neben PKW und Kleinbus als Fortbewegungsmittel sieht man viele Touristen, die mit E-Bikes unterwegs sind. Es gibt sie überall zu mieten (ab 5.000 MMK pro Tag bei einer Person, 8.000 MMK, wenn man einen Sozius mitnimmt).

Auch ganz normale Fahrräder kann man mieten, allerdings kann ich mir vorstellen, dass diese Art der Fortbewegung eine recht schweißtreibende Angelegenheit ist, immerhin ist das Pagodenfeld 36 km2 groß! Morgens und abends ist es zwar recht kühl (um die 10°), aber tagsüber steigen die Temperaturen auf 30° und der Zustand der Straßen und Wege zwischen den Pagoden ist nicht der beste.

Wir hatten über die Rezeption unseres Hotels Pferdekutschen angemietet! Kostenpunkt: 30.000 MMK pro Tag pro Kutsche, die Platz für 2 Personen bietet.


Es wurde eine sehr staubige, ermüdende aber auch spannende und faszinierende Angelegenheit! Mehr darüber hier.

Egal, für welche Fortbewegungsart man sich entscheidet, man sollte auf alle Fälle Trinkwasser dabei haben und auch seine Sonnenbrille nicht vergessen.

Am schönsten ist die Atmosphäre zwischen den Pagoden bei Sonnenaufgang und Sonnenuntergang. Das goldene Licht, das die Sonne zwischen Tempeln und Ruinen zaubert, ist dann fast magisch.

Sonnenuntergang von einem künstlichen Hügel aus
Natürlich ist das Gedränge der Touristen an und auf den Pagoden zu diesen Tageszeiten auch am größten. Das Besteigen vieler Pagoden ist übrigens seit 2016 verboten, bei einigen ist es aber noch möglich. Die wohl bekannteste zum Bestaunen des Sonnenuntergangs und damit auch die überlaufenste ist die Shwesandaw Pagode. Alternativ gibt es die Möglichkeit, für 5 USD einen Aussichtsturm zu besteigen (Nan Myint oder Bagan Tower). Der Turm an sich, der am östlichen Rand des Pagodenfeldes liegt, ist allerdings ein Monstrum.

Wir fuhren zum Sonnenuntergang zu einem künstlichen Hügel, auch von dort aus hatten wir einen atemberaubenden Ausblick und die Menschenmassen waren erträglich.

Zum Sonnenaufgang machten wir eine Ballonfahrt! So cool!!! Aber auch extrem teuer (off season zahlten wir 320 USD). Mehr darüber hier.

Insgesamt waren 20 Ballons in der Luft!
Man sollte aus Respekt beim Besuch der Tempel und Pagoden auf angemessene Kleidung achten. Eigentlich versteht sich das von selbst, aber wir sahen auch Touristen, die in dieser Hinsicht vollkommen ignorant waren. Schultern und Knie müssen bedeckt sein. Die heiligen Stätte darf man nur barfuß betreten. Ich habe in meinem bisherigen Leben noch nie so schmutzige Füße gehabt wie während unserer Myanmar-Rundreise! Aber Wasser, Seife und Wurzelbürste haben abends geholfen, sie wieder sauber zu kriegen.

Bei meinem Posting über unsere Kutschfahrt durch Bagan erwähne ich zwar einige Pagoden namentlich, allerdings bin ich der Meinung, dass man Bagan als Gesamtkunstwerk betrachten sollte. Bei mehr als 2.000 Pagoden in allen Größen und Formen, die teilweise nicht einmal einen Namen sondern nur eine Nummer tragen, verliert man ganz schnell den Überblick. Was beeindruckt ist die Vielzahl und Vielfalt an Tempeln und Ruinen, für mich gab es bei unserem Besuch nicht DIE Pagode, deshalb werdet ihr bei mir auch keine Liste der wichtigsten Pagoden Bagans finden, aber im Netz gibt es genügend davon. Hier geht es zu einer guten und umfassenden Liste der wichtigsten Pagoden in Bagan.

Bagan ist trotz seiner vielen Pagoden und der einmaligen Atmosphäre nicht Weltkulturerbe. Das liegt u.a. daran, dass reiche Burmesen inmitten der alten Tempel neue als Spende errichten ließen, zum Teil auf den Fundamenten der alten. Der Bagan Tower hat natürlich auch seinen Teil dazu beigetragen ... Dennoch ist Bagan eine der wichtigsten historischen und religiösen Stätten in Südostasien.

Edit:
Nachdem wir schon lange zu Hause waren, las ich einen Artikel, dass Bagan im Juli 2019 zum Welterbe erklärt worden ist.